Wenn du Veganer oder Vegetar bist und gleichzeitig schwanger, kann es sehr schwierig sein, Informationen zu finden, die nicht auf die eine oder andere Weise von Meinungen gefärbt sind. Zum Beispiel kann es sein, dass der Autor der Informationstexte ein leidenschaftlicher Vegetarier/Veganer ist und somit potenzielle negative Aspekte der Vegetarismus während der Schwangerschaft nicht hervorhebt. Ganz im Gegenteil kann es auch sein, dass der Autor überzeugt ist, dass Vegetarismus und Schwangerschaft überhaupt nicht Hand in Hand gehen können, wodurch die positiven Seiten des Vegetarierseins gemindert werden.
Früher war man der Überzeugung, dass das Kind nach der Geburt alle seine Nährstoffe aus der Milch erhält. Deshalb lag nicht so viel Fokus auf der Ernährung der Frau während der Schwangerschaft. Heute sind die Forscher jedoch zu der Erkenntnis gelangt, dass die Ernährung der Mutter tatsächlich eine große Rolle für den Nährwert der Milch spielt, wodurch eine gute, nährstoffreiche Ernährung sowohl während der Schwangerschaft als auch beim Stillen wichtig ist.
Heute wird im dänischen Gesundheitssystem nicht so viel Wert auf vegetarische und vegane Lebensweisen gelegt. Auf jeden Fall ist es schwierig, gut dokumentierte Informationen über die Auswirkungen einer vegetarischen Ernährung während der Schwangerschaft zu finden.
Eine wachsende Anzahl dänischer Vegetarier und Veganer
Heute sind ca. 2,5 % der Dänen entweder Vegetarier oder Veganer, und Studien zeigen, dass diese Zahl nur steigt.
Unabhängig von der normalen Ernährung sollte man als Schwangere darauf achten, was man isst. Es ist jedoch besonders wichtig, wenn man Vegetarier oder Veganer ist. Es ist notwendig, darauf zu achten, eine Reihe bestimmter Dinge zu sich zu nehmen, damit das Baby genug von den richtigen Nährstoffen erhält.
Zum Beispiel ist Protein – das hauptsächlich in Fleisch vorkommt – ein wichtiger Baustein während der Schwangerschaft, da es unter anderem zur Bildung der Plazenta verwendet wird, sowie damit das Baby wachsen kann. Da Vegetarier und Veganer kein Fleisch essen, ist es also besonders wichtig, dass sie dafür sorgen, Protein aus anderen Quellen zu erhalten.
Übersicht über Lebensmittel und ihren Nährstoffgehalt:
Protein:
Protein kommt hauptsächlich in Fleisch vor, aber es ist auch in hohen Mengen in Milchprodukten sowie in Soja, Eiern, Haferflocken, Nüssen und Bohnen enthalten. Damit sind diese Lebensmittel gute Proteinquellen für Vegetarier und Veganer.
Eisen:
Vegetarier und Veganer können ebenfalls Gefahr laufen, Eisenmangel zu haben. Gute vegetarische/vegane Quellen für Eisen sind Bohnen, Trockenfrüchte, grüne Gemüse und Vollkornprodukte.
Generell wird allen Schwangeren – unabhängig von den Ernährungspräferenzen – empfohlen, während der Schwangerschaft Eisenpräparate einzunehmen. Eisen wird am besten im Körper aufgenommen, wenn man auch Vitamin C zu sich nimmt. Daher ist es naheliegend, die Tablette mit einem Glas Saft herunterzuspülen.
Kalzium :
Kalzium findet sich in Bohnen, Vollkornprodukten, Joghurt, Käse, Tofu, Kuhmilch, Tahini, Sesamsamen, Mandeln und grünen Gemüse. Daher sollte man einige dieser Dinge in seine Ernährung einbeziehen, wenn man schwanger ist.
Vitamin D:
Wie bei Eisen wird allen schwangeren Frauen empfohlen, während der Schwangerschaft Vitamin D einzunehmen. Vitamin D findet sich im Sonnenlicht und in Milchprodukten.
Folsäure und Folinsäure:
Wenn man versucht schwanger zu werden oder bereits schwanger ist, wird auch empfohlen, dass Frauen ein Folsäurepräparat einnehmen. Die Säure kann man auch durch den Verzehr von grünem Gemüse (z.B. Spinat und Grünkohl), Vollkorn, Erdnüssen und Obst aufnehmen.
Vitamin B12:
Das Wachstum und das allgemeine Wohlbefinden des Kindes hängen stark von dem Vitamin B12 ab. Dieses Vitamin kann man leicht fehlen, wenn man Veganer ist, da es in Milchprodukten vorkommt. Daher wird allgemein empfohlen – unabhängig davon, ob man schwanger ist oder nicht – ein B12-Präparat einzunehmen, wenn man Veganer ist und keine Produkte (z.B. Sojamilch) kauft, die mit B12 angereichert sind.